Auszug aus dem Vorwort zum Katalog von François Maher Presley

 

"Ekkehart Stark - Malerei•Aquarell•Zeichnung"

 

 

 Ekkehart Stark will seine Malerei nicht überfrachten, eher neigt er dazu, seine Betrachter zu unterfordern. So verzichtete er auf eine soziale oder politische Botschaft. Das war einmal anders; in der Zeit zwischen 1962 und 1989 macht sich der Künstler in seinen Arbeiten Luft, er widerspricht, soweit es eben in der DDR möglich war, er stellt infrage und lässt seinen Widerwillen dem System gegenüber, das er als Unrechtsregime versteht, eines, das nicht allein sein Leben bestimmen will, sogar sein Denken und Handeln, in seiner Kunst freien Lauf. Dieses Verhalten hatte Folgen für die damaligen Ausstellungen, aber es war auch wichtig für Stark, trotz des fortwährenden äußeren Drucks, er selbst zu bleiben, sich die Treue zu halten, seinem ganz natürlichen Widerstand. In den sozialistischen Kleinbürgermuff passte Ekkehart Stark nicht, und das war auch nicht sein Verlangen. Diese Fremde im eigenen Land führte später zu seiner Beteiligung an den Demonstrationen gegen das Regime, gegen das System, gegen die Unfreiheit des Verstands. Die folgende Wende empfand er als ein „die Welt in Ordnung bringen“. Sein Kampf schien gewonnen. Sein Ziel war erreicht. Sein Werk widmet sich nun der Freiheit – der Freiheit, die Welt zu bereisen, sie zu sehen, sie kritisch zu besehen, aber eben auch offen zu betrachten und großen Gefallen an dem zu fühlen, was er erstmals in seinem Leben sah. Aber erneut verändern sich die Aussagen seiner Arbeiten seit 2015, speziell seiner Zeichnungen,– entwickeln sich zurück zum Anfang, nicht darstellerisch, aber doch die Intention betreffend. Wieder fühlt sich Ekkehart Stark fremd in seinem Land. Wieder will er sich Luft machen. Wieder stellt er sich gegen das System, fragt, unterstreicht, fordert. Und wieder weiß er, dass man ihm nehmen wird, dass Systeme eben nicht vorsehen, dass man sie einfach so verändert, ganz sicher nicht als Einzelner und es dazu viele Jahrzehnte braucht